Hydrosaat & Erosionsschutz
Eingriffe des Menschen verändern die Natur. Vor allem Baumaßnahmen haben vielfältige Auswirkungen und führen häufig zu Bodenerosion. Die Ingenieurbiologie behebt solche Landschaftsschäden mit natürlichen Mitteln. Dabei kommen in der Hangsicherung, beim Uferschutz und bei der Begrünung von Deponien verschiedene Verfahren zur Anwendung.
city forest bietet eine Vielzahl ingenieurbiologischer Maßnahmen an, um die Wunden der Natur möglichst schnell zu schließen. Zu unseren erfolgreichen und umweltgerechten Lösungen zählen Begrünung durch Nassansaat, Böschungsschutz durch Naturgewebe und Ufersicherung mit Faschinen. Lebende Pflanzen wie Gräser und Gehölze dienen nicht nur zur Begrünung, sie sorgen auch für einen ökologisch unbedenklichen Erosionsschutz. Eine sorgfältige Analyse des Geländes, objektbezogene Planung und fachgerechte Ausführung garantieren sichere und dauerhafte Ergebnisse.
Nassansaat von Gräsern und Kräutern
Nassansaat auf Oberboden
Eine Mischung aus Saatgut (Gräser, Kräuter), Düngemitteln und Bodenhilfsstoffen wird mit dem Hydroseeder in einem Arbeitsgang auf Oberbodenflächen aufgebracht. Mit diesem Verfahren können auch schwer zugängliche oder stark geneigte Flächen begrünt werden.
Einsatzgebiete
- Deiche
- Deponien
- Ausgleichsflächen an Straßen
- Flächen mit Gehölzpflanzungen
- öffentliches Grün
- Feuerwehrzufahrten
- Verkehrsnebenflächen (z.B. Lärmschutzwälle)
Nassansaat auf Rohboden und Banketten
Der ausgewogene Einsatz von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Mulchstoffen und Haftkleber ermöglicht eine schnelle, kostengünstige und standorttypische Begrünung des Rohbodens. Das Aufbringen von Mutterboden entfällt. Selbst auf leblos erscheinenden Böden ist dieses Ansaatverfahren erfolgreich. Es wird zunehmend bei der Begrünung pflegearmer Flächen im Straßenbau angewendet.
Einsatzgebiete
- Straßenböschungen
- Tagebaue
- Bankette
- Stellflächen
Mulchen von Nassansaatflächen
Nach der Ansaat wird in einem zweiten Arbeitsgang eine Mischung aus Mulchstoffen (z.B. Kurzstroh) und Haftkleber aufgebracht, um den Boden gegen Witterungseinflüsse wie Sonne und Wind zu schützen. Dadurch können Niederschläge länger gespeichert werden, was die Keimung der Saat beschleunigt bzw. überhaupt erst ermöglicht.
Einsatzgebiete
- Rohbodenflächen
- Bankette und alle Ansaaten, die wegen ihres exponierten Standortes oder jahreszeitlicher Einflüsse einen besonderen Schutz brauchen
Gehölzansaaten
Gehölzansaat im Nassansaatverfahren
Gehölze werden immer auf mageren, möglichst groben Böden ausgesät. Die Wahl der Gehölzarten richtet sich nach regionaltypischem Vorkommen. Mit dem Saatgut bringt man eine standortangepasste Begrünungsrezeptur aus Bodenhilfs-, Bodenverbesserungsstoffen und Dünger aus. Zum Schutz des Bodens und der Gehölzansaat hat sich die Untersaat mit einer trockenheitsbeständigen Rasenmischung und einem Anteil von Ammengräsern bewährt.
Gehölzansaatflächen bedürfen in den ersten Jahren weniger Pflege und entwickeln sich zu einem stabilen und natürlichen Bestand.
Einsatzgebiete
- grobe Rohbodenflächen an Straßen und Bahndämmen, auf Deponien, Halden und in Steinbrüchen
Gehölzansaat als Stecksaat
Gehölze mit großen Samen wie Kastanie (Aesculus), Eiche (Quercus) oder Haselnuss (Corylus) werden in Gruppen „gepflanzt“. Mit dieser Variante werden durch Nassansaat erzeugte Gehölzflächen aufgewertet.
Einsatzgebiete
- Flächen, deren Bodenstruktur das manuelle Stecken von groben Gehölzsamen erlaubt
Erosionsschutz
Jutegewebe
Jutegewebe eignet sich sehr gut, um Böschungen vor Erosion zu schützen. Es besteht aus unbehandelter Naturfaser, ist besonders reißfest und verrottet nach einiger Zeit vollständig. Die vergrößerte Oberfläche verringert die Fließgeschwindigkeit von Niederschlagswasser. Außerdem speichert das Gewebe große Mengen an Wasser und unterstützt so das Pflanzenwachstum.
Die Befestigung der Erosionsschutzmatten erfolgt je nach Erfordernis, Budget und Zielstellung mit verrottbaren Drahtbügeln, Holzpflöcken oder Weidensteckhölzern.
Einsatzgebiete
- Deiche
- Deponien
- Tagebaue
- Straßenböschungen
- Brückenanläufe
- Bahndämme
Kokosgewebe
Kokosgewebe (mit verschiedenen Flächengewichten, z. B. 400 g/m², 700 g/m²) ist ein natürlicher reißfester Rohstoff, der Böschungsflächen und ufernahe Bereiche vor Erosion schützt. Da die Verrottung der Naturfasern einige Jahre dauert, sichert das Gewebe Saatgutkeimlinge und die junge Grasnarbe bis zur vollständigen Entwicklung.
Die Befestigung der Erosionsschutzmatten erfolgt je nach Erfordernis, Budget und Zielstellung mit verrottbaren Drahtbügeln, Holzpflöcken oder Weidensteckhölzern.
Einsatzgebiete
- Ufersicherung an Still- und Fließgewässern
- Regenrückhaltebecken
- Deponien
- Tagebaue
Strohmatten mit und ohne Saatgut
Bei dem als Strohmatten bezeichneten Material handelt es sich um organische Fasermatten, die aus Netzgewebe und Mulchstoffen bestehen. Bereits bei ihrer Herstellung kann Saatgut in die Matte eingearbeitet werden.
Die Befestigung erfolgt mit verrottbaren Drahtbügeln oder Holzpflöcken.
Einsatzgebiete
- planierte Böschungen auf Deponien
- Tagebaue
- an Straßen
Böschungsband
Böschungsbänder zur Herstellung von Sicherungszäunen bestehen aus reißfestem Kokosgewebe. Sie werden in Rauten, diagonal oder parallel zueinander verbaut.
Die Befestigung erfolgt an Holzpflöcken. Mit ihrem geringen Gewicht und der einfachen Handhabung beim Einbau bieten sich Böschungsbänder als gute Alternative zur Verlegung von Faschinen an.
Einsatzgebiete
- Straßenböschungen
- Brückenanläufe
- Deponien
- Tagebaue
- Bahndammbereiche
Ingenieurbiologie
Totholzfaschinen aus Laub- und Nadelholz
Totholzfaschinen werden häufig als leichte Böschungsfußsicherung und in Bereichen mit geringer Erosionsgefahr eingebaut. Die bis zu 2,50 m langen Reisig- oder Strauchbündel verhindern, dass Erdmassen am Hang verrutschen. Sie werden in der Regel bündig mit Pflöcken aus Nadelholz vernagelt und anschließend mit Oberboden abgedeckt.
Einsatzgebiete
- Straßenbau
- Tagebaue
Lebendfaschinen
Triebfähige Weidenruten (Salix) dienen als lebende Faschinen. Die anwachsenden Weiden entziehen dem Boden Wasser und stoppen damit die Erosion. Mit ihrer Verwurzelung erhöht sich der Schutz vor Rutschungen.
Einsatzgebiete
- Wasserbau
- Tagebaue
Steckhölzer, Steckstangen
Um Böschungen und ufernahe Bereiche in der Tiefe zu sichern, kommen austriebsfähige Steckhölzer oder Steckstangen von meist schmalblättrigen Weidenarten zum Einsatz.
Die Stecklinge werden zu zwei Dritteln in den Boden getrieben und bilden schnell Wurzeln aus. Unter Beachtung des Nährstoffgehaltes am Standort entwickeln sie sich zu vollwertigen Pflanzen.
Einsatzgebiete
- Befestigung von Erosionsschutzmatten
- Wasserbau
Kokoswalzen
Kokoswalzen bestehen aus Kokosfaser, die in einen Netzschlauch gepresst ist. Die rollenförmigen Bauelemente dienen zur Stabilisierung der Uferlinie bis die Ufervegetation diese Funktion übernehmen kann.
Einsatzgebiete
- stark erosionsgefährdete Bereiche
- Renaturierung von Bachläufen
Spezialleistungen
Drillsaat
Einsatzgebiete: Tagebaue, Deiche, Flächen mit Neigungen bis 1:2,5
Auf großen ebenen bis leicht geneigten Flächen mit feinkörniger Bodenstruktur kann Rasensaatgut mit einer Drillmaschine ausgebracht werden. Die Drillsaat ermöglicht eine genaue und gleichmäßig tiefe Ablage des Saatgutes. Das Düngen erfolgt in einem separaten Arbeitsgang.
Stroh-/Heumulchung
Einsatzgebiete: Ausgleichflächen, Renaturierung
Bei Standorten mit widrigen klimatischen Verhältnissen und besonders trockenen, wenig feinbodenhaltigen Lagen bietet eine Strohmulchung viele Vorteile. Besondere Eigenschaften einer aufgebrachten Strohmulchschicht sind die temperaturausgleichende und wasserspeichernde Wirkung und die Bildung eines bodennahen Mikro-Klimas. Damit wird die Neusaat vor Austrocknung geschützt und wirkt so erosionshemmend.
Das Stroh ist nach seiner Verrottung ein guter Rohhumusträger. Die Strohschicht wird in mehreren Arbeitsgängen aufgebracht und nachfolgend mit einem Haftkleber im Nassverfahren fixiert.
Ausbringen von mit saatgutdurchsetztem Spendemähgut zur Erhaltung der ortstypischen Gräser- und Kräuterpopulation.